20 Jahre Frieden auf dem Balkan
20 Jahre nach Ende des Bürgerkrieges auf dem Balkan haben sich gestern in Hannover zum ersten Mal Vertreter aller auf dem damaligen Kriegsgebiet verbreiteten Religionsgemeinschaften zum Dialog getroffen. Wir wollen ein Zeichen an unsere Gemeinden und die Gesellschaft setzen, dass wir uns annähern, sagte Priester Milan Pejic von der serbisch-orthodoxen Gemeinde in Hannover.
Zusammen mit dem Imam der bosnisch-muslimischen Gemeinde, Aldin Kusur, und Horst Vorderwülbecke für die römisch- katholische Kirche plant er, im kommenden Jahr anlässlich des Jahrestages des Friedensabkommens am 14. Dezember ein gemeinsames Friedensgebet abzuhalten.
Dazu soll im kommenden Jahr der Austausch zwischen den Vertretern der Religionen intensiviert werden, um sich besser kennen zu lernen. Wir haben bei der Arbeit im Haus der Religionen und im Rat der Religionen immer wieder festgestellt, dass uns alle die Suche nach Gott vereint. Wir erkennen im anderen das Angesicht Gottes, egal welches Verständnis von Gott oder dem Göttlichen dahinter steht, sagte Horst Vorderwülbecke. Unser gemeinsames Ziel ist es, Frieden zu halten. Auch Imam Aldin Kursur, der als Kind zwei Jahre als Flüchtling in Deutschland gelebt hat und als ausgebildeter Imam hierher zurückgekehrt ist, findet es wichtig vor Ort in Hannover ein Zeichen zu setzen. Viele Menschen haben hier eine neue Heimat gefunden und genau diesen Menschen wollen wir zeigen, dass wir heute miteinander aufeinander zugehen können, erklärte er.
Initiiert hatte das erstmalig stattfindende Treffen die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder- Köpf, und der Juso- Vorsitzende Adis Ahmetovic . Wie Frieden und Versöhnung funktioniert, muss immer wieder neu gelernt werden. Aber unsere Erfahrungen zeigen, dass es funktionieren kann. Dieses Wissen von klein auf weiterzugeben ist sehr wichtig, sagte Doris Schröder- Köpf.
Marie Kleine