Aktionstag gegen Wohnungslosigkeit
"Jeder Mensch braucht ein Zuhause" ? das Jahresthema der Caritas weist daruf hin: Die Wohnungsnot ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Für die Caritas Hannover Anlass zu einem Aktionstag ? am Samstag, 17. Oktober
In Hannover fehlen 20 000 Wohnungen. Viele Familien wohnen auf zu engem Raum. Ältere Menschen drohen durch steigende Mieten ihr Zuhause zu verlieren. Neubauten werden als Investition und nicht als dringend benötigter Lebensraum gesehen. Menschen leben auf der Straße, weil Sie durch das Raster fallen. Als Teil der bundesweiten Caritas Jahreskampagne Jeder Mensch braucht ein Zuhause lädt der Caritasverband Hannover zum Aktionstag gegen Wohnungsnot ein: und zwar am Samstag 17. November, 11 bis 18 Uhr, in der Grupenstraße 8 vor dem [ka:punkt].
Zusammen mit den Besucherinnen und Besuchern des Standes fordert die Caritas die Politik dazu auf, Stellung zu beziehen! Postkarten mit der Frage In Hannover fehlen 20 000 Wohnungen. Was tun Sie dagegen? können am Stand ausgefüllt und an die Abgeordneten geschickt, die für Hannover im Bundestag sitzen. Die Antworten werden im Januar 2019 online veröffentlicht.
Teil des Aktionstages ist auch eine Fotoausstellung: Mitarbeitende der Caritas Hannover ließen sich mit ihren persönlichen Forderungen und Aussagen von der Fotografin Andrea Seifert ablichten. Mit den 17 Plakatmotiven zeigt sich der Wohlfahrtsverband solidarisch mit allen Menschen, die unter dem Wohnungsmangel leiden, von Wohnungslosigkeit bedroht oder sogar obdachlos sind.
Die Not der Wohnungslosigkeit hat mittlerweile auch die Landespolitik erreicht: So will Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) mit staatlichen Geldern in substanzieller Höhe" den sozialen Wohnungsbau im Land fördern: Alle Menschen in Niedersachsen müssen in einer anständigen und bezahlbaren Wohnung leben können", hat Weil beim 16. Wohnungspolitischen Kongress des Bündnisses für bezahlbares Wohnen in Niedersachsen" in Hannover betont. In dem Bündnis arbeiten rund 60 Organisationen, Verbände, Kammern, Kommunen und Unternehmen mit der Landesregierung zusammen.
Für Weil stellen sich Beteiligten ihrer Verantwortung. Allein bis 2020 seien rund 29 000 Wohnungen in Ein- und Zwei-Familien-Häusern sowie 33 000 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern erforderlich. Unterdessen hat Bauminister Olaf Lies (SPD) ein Maßnahmenpaket angekündigt. Damit solle es gelingen, die Zahl von neuen Sozialwohnungen von heute 1000 Wohnungen im Jahr auf 4000 zu steigern. Bis zum Jahr 2030 könnten so bis zu 40 000 neue Sozialwohnungen geschaffen werden.
Der Geschäftsführer der niedersächsischen Landesarmutskonferenz, Klaus-Dieter Gleitze, begrüßt die Ankündigung als ersten richtigen Schritt, dem weitere folgen müssen". Er fordert eine Landeswohnungsbaugesellschaft mit regionalen Ablegern in staatlicher Hand als maßgebliche Konkurrenz zu den privaten Baugesellschaften. Die landeseigenen Gesellschaften müssten deutlich stärker gefördert und steuerlich entlastet werden als private Unternehmen. Die Landesarmutskonferenz ist ein Zusammenschluss von Verbänden, Gewerkschaften und Initiativen.
Aktionstag gegen Wohnungslosigkeit am Samstag, 17. November, 11 bis 18 Uhr vor dem [ka:punkt], Grupenstraße 8, 30159 Hannover.
pkh