Bischof würdigt Verdienste Peter Hertels

Felizitas Teske übernimmt Vorsitz der Katholischen Erwachsenenbildung in der Region

Die Katholische Erwachsenenbildung (keb) Region Hannover hat eine neue Vorsitzende. In der Jahreshauptversammlung wurde die Schulleiterin der Bonifatius Schule und langjährige Diözesanratsvorsitzende Felzitas Teske zur Nachfolgerin des Journalisten Peter Hertel gewählt. Hertel, der dieses Amt vierzehn Jahren inne hatte, stellte sich nicht mehr zur Wahl. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Peter Sutor aus Hannover bestätigt, ebenso Johannes Geisthardt aus Sehnde als Beisitzer. Neu im Vorstand ist Christa Wolf aus Springe-Eldagsen. Komplettiert wird das Gremium durch den Geschäftsführer Horst Vorderwülbecke, Propst Martin Tenge und  P. Dr. Dieter Haite OSB aus der Cella St Benedikt. Als beratende Mitglieder gehören die Pädagogischen Leiter der KEB in der Geschäftsstelle Region Hannover, Alexandra Jürgens-Schaefer und Karl-Heinz Meilwes dem Vorstand an.

Nach den Wahlen  wurde im festlichen Rahmen Peter Hertel als Vorsitzender der KEB der Region  Hannover verabschiedet.  Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung  stand ein Vortrag von Propst Martin Tenge mit dem Titel bermorgenkirche - Perspektiven für die Entwicklung der Kirche (nicht nur) in Hannover. Zunächst mahnte Tenge eine angstfreie Wahrnehmung der derzeitigen kirchlichen Situation an. Zahlreiche Umstrukturierungen, sinkende Zahlen in allen Bereichen, das veränderte Lebensgefühl der Menschen hätten bisherige kirchliche Selbstverständlichkeiten in Frage gestellt und  der Missbrauchskandal  das Vertrauen in die Kirche schwer erschüttert. Dennoch gäbe es  nach wie vor in der Kirche hoch engagierte Menschen und ein neues Interesse an Inhalten statt an Strukturen. Denn die Kraft des Evangeliums ist unabhängig von Tagesereignissen! Dies solle auf dem Weg in eine bermorgenkirche aufgegriffen werden. Dieser Weg sei allerdings kein Problemlöser für aktuelle Mangelerfahrungen und auch nicht an einen exklusiven Ort gebunden. Er bezeichne vielmehr einen  Prozess für die Weiterentwicklung der Kirche in der Region Hannover.

Der Vortrag Tenges war gleichzeitig Auftakt zu einer Vortragsreihe der Katholischen Erwachsenenbildung in der Region Hannover, die die neu gewählte Vorsitzende Felizitas Teske vorstellte. Renommierte Theologinnen und Theologen werden im ersten Halbjahr 2011 insbesondere die von Martin Tenge skizzierten kirchlichen Situationsbeschreibungen in den Blick nehmen und danach fragen, wie Wandlungsprozesse in der Kirche nicht nur mit Blick auf bermorgen eingeleitet werden können. Diese Vortragsreihe, so Teske ist Peter Hertel gewidmet, denn Kirche, ihr Erscheinungsbild, Stärken und Schwächen waren das durchgehende Thema der Arbeit des scheidenden Vorsitzenden.

Diesen Gedanken griff der Pädagogische Leiter der KEB in der Region Hannover, Karl-Heinz Meilwes auf, als er in seinem Rückblick auf das Engagement Hertels betonte, dass bei manchen Enttäuschungen über kirchliche Entwicklungen und Entscheidungen, Hertels Tätigkeit immer wider die Resignation in Kirche und Gesellschaft gerichtet gewesen sei und er stets mit einer charmanten Hartnäckigkeit das Vermächtnis des Zweiten Vatikanischen Konzils eingefordert habe.

Dem schloss sich der Vorsitzende der Katholischen Erwachsenenbildung in der Diözese Hildesheim, Michael Schönleber  an, der nicht nur die Verdienste Hertels als regionaler Vorsitzender würdigte, sondern auch an dessen konstante und konstruktive Zusammenarbeit auf  Diözesan- und Landesebene erinnerte. Nicht zuletzt deshalb ist Peter Hertel 2008 mit dem Preis der KEB in der Diözese Hildesheim ausgezeichnet worden.

In einem persönlichen Brief, den Propst Tenge verlas, bedankte sich Bischof Norbert Trelle   für das vielfältige Engagement Hertels von der Mitarbeit im Vorstand der Diözesansynode über sein Engagement in der Erwachsenenbildung bis hin zur ehrenamtlichen Organistentätigkeit in der Gemeinde. Besonders strich der Bischof Peter Hertels Verdienste um die Spätmesse Gemeinde Johannes XXIII heraus. In seinem vorbildlichen Engagement habe sich Hertel insbesondere den Anliegen des Zweiten Vatikanums verpflichtet gefühlt.

In einem sehr persönlich gehaltenen Schlusswort berichtete Hertel u. a. über seinen Weg  zur katholischen  Erwachsenenbildung. Nach manchen Erfahrungen mit Kirche in der Zeit nach dem Konzil (Humane Vitae, Ende der Wochenzeitung Publik usw.), hatte ich mir fest vorgenommen, mich nicht mehr kirchlich zu engagieren. Doch dann kamen Anfragen aus dem Bereich der Katholischen Erwachsenenbildung, denen ich mich dann letztlich nicht mehr verschließen konnte und darüber bin ich bis heute froh und werde mich auch gerne ohne Vorstandsverantwortung weiter engagieren.

(keb/pkh)