„Das Licht ist stärker als die Dunkelheit“

Zwillingsosterkerzen werden in der Marktkirche und in der Basilika St. Clemens leuchten

Sie sind Ausdruck einer gemeinsamen Hoffnung: die Zwillingskerzen, die Jahr für Jahr in der evangelisch-lutherischen Marktkirche und der katholischen Basilika St. Clemens in der Osternacht entzündet werden. „Wir hoffen, dass das Licht stärker ist als das die Dunkelheit“, sagen Marktkirchenpastor Marc Blessing und Propst Christian Wirz.

2009 hat erstmals der damalige katholische Propst Martin Tenge die Zwillings-Osterkerzen anfertigen lassen. Eine Tradition, die sein Nachfolger Propst Christian Wirz übernommen hat und die mit dem neuen Marktkirchenpastor Marc Blessing weitergeführt wird. Die Kerzen sind Ausdruck der besonderen Verbundenheit zwischen der Marktkirche und der Basilika St. Clemens.

Entworfen und gefertigt wurden die Kerzen in diesem Jahr von der Karmeliterin Sr. Mirjam Fuchs, die im Karmel Regina Martyrum in Berlin lebt und arbeitet. Die Kerzen zeigen schmale, dunkelrote Kreuzbalken, die eine goldene, aber gebrochene Mitte zusammenhalten.

Der Karmel Regina Martyrum versteht sich als eine Oase der Stille und Ort der Begegnung, der Gastfreundschaft und der Ökumene mitten in der Großstadt. Neben dem Karmel liegt die Gedenkkirche Maria Regina Martyrum, in unmittelbarer Nähe der ehemaligen NS-Hinrichtungsstätte Plötzensee. Die täglichen Gebete des Berliner Karmels gelten daher der Bitte für Menschen im Widerstand gegen das Unrecht.

„Menschen im Widerstand gegen das Unrecht – das verbindet die Kerzen gerade jetzt mit den Menschen in der Ukraine“, betont Propst Christian Wirz. Sie werden in beiden Hauptkirchen Hannovers immer leuchten, wenn für den Frieden in der Ukraine gebetet wird: „Unsere Gedanken bei den Menschen, die um ihr Leben fürchten, sich dem Krieg entgegenstellen oder auf der Flucht sind.“ So stehen die roten Kreuzbalken als Mahnung gegen das Blutvergießen in der Ukraine.  

Auch für Marktkirchpastor Marc Blessing sind die Kerzen ein Symbol gegen den Krieg und für das Leben: „Wir setzen dieses Zeichen gemeinsam als Christenheit, gerade in diesen Zeiten, wo der Tod so übermächtig erscheint.“ Es ist Ausdruck der österlichen Hoffnung, dass Gewalt und Tod überwunden werden können. Daraus schöpfe sich das friedensethische Engagement der beiden Kirchen – in der Hilfe für Geflüchtete und für das Beenden des Krieges.

pkh/Wala