Der Dekanatspastoralrat hat gut gearbeitet!

Bischof Trelle gibt Entscheid über Kirchenkategorisierung bekannt

Im Regionaldekanat Hannover werden vorerst weniger Kirchen geschlossen, als das Bistum Hildes­heim im Januar 2008 in seiner Verwaltungsvorlage zur Kategorisierung der Kirchen im Bistum vorge­sehen hatte. Für diese insgesamt sieben Kirchen gibt es zumindest eine mittelfristige Perspektive. Eine endgültige Entscheidung wird innerhalb einer bevorstehenden oder bereits laufenden Gemein­defusion erfolgen oder die Notwendigkeit dieser Kirchen wird in ein paar Jahren noch einmal über­prüft.

Bischof Norbert Trelle hat bei seiner Entscheidung deutlich gemacht, dass er die Rückmeldungen aus den Gemeinden und den Dekanatspastoralräten des Bistums sehr ernst genommen habe. Das gilt auch für das Regionaldekanat Hannover. Hier ist der Bischof bis auf drei Ausnahmen dem deutlich vom Hildesheimer Entwurf abweichenden Vorschlag des Dekanatspastoralrats gefolgt.

Der Verwaltungschef des Bistums Hildesheim, Generalvikar Dr. Werner Schreer, sagte im Interview: Der Dekanatspastoralrat hat gut gearbeitet! Die Leute, die an der Basis mitarbeiten, würden sich in ihrem Bereich oft auch besser auskennen. Wir haben die Einwendungen und Vorschläge intensiv durchgearbeitet und sie sind in die endgültige Entscheidung eingeflossen! So wurde auch die Kirche Heilige Familie in Rodewald vor der Schließung bewahrt und zwei Kategorien höher eingestuft. Hier, so Generalvikar Schreer, spielte die Entfernung zwischen den beiden nächstgelegenen Kir­chen in Nienburg und Schwarmstedt eine Rolle. Da liegen immerhin 50 Kilometer dazwischen und so eine Strecke ist niemandem mehr für einen Sonntagsgottesdienst zuzumuten, auch nicht in unserer mobilen Zeit.

Auch Regionaldechant Propst Martin Tenge ist mit der Entscheidung des Bischofs zufrieden: Sie zeigt, dass der Bischof die Arbeit des Dekanatspastoralrats wertschätzt. Dass seine Arbeit auch von ihm und den zuständigen Leuten in der Bistumsverwaltung ernst genommen wird. Tenge freut sich darüber, dass es bereits Konzepte und Planungen für Nachnutzungen von Gotteshäusern gibt, die geschlossen werden sollten - wie zum Beispiel die Umwidmung der Herz Jesu Kirche in Anderten-Misburg in ein Kolumbarium oder der Einzug der Polnischen Mission in die Kirche Maria Frieden in Buchholz.

 (pkh)

Und hier noch eine kurzes Statement von Regionaldechant Propst Martin Tenge:

Der Suchprozess um die Kategorisierung von Kirchen hat nach langen und eingehenden Beratungen auf allen Ebenen einen Abschluss gefunden. Der Bischof hat sich dabei sehr gut beraten lassen, zum einen von Fachleuten in Hildesheim, zum anderen von den sehr kompetenten und engagierten Men­schen in Gemeinden und den Dekanaten.  

Das Votum des Dekanatspastoralrates wurde vom Bischof im ganzen Bistum, aber auch besonders im Dekanat Hannover sehr ernst genommen. Nur in insgesamt vier von 75 Fällen hat der Bischof eine andere Entscheidung als vom Dekanatspastoralrat empfohlen, getroffen. Hier hat sich der Dekana­tspastoralrat als sehr kompetent erwiesen. Zudem wurden in zahlreichen Fällen individuelle Beson­derheiten berücksichtigt, wie z.B. Zeitläufe anhand von bevorstehenden Gemeindefusionen oder Kirchweihjubiläen. Man kann auf jeden Fall sagen, dass es einen echten und fachlich orientierten Dialog zwischen der Bistumsleitung und den Gremien vor Ort gegeben hat. Dem Bischof und den Verantwortlichen in Hildesheim ist ein großes Kompliment zu machen.

In einzelnen Orten wird die Entscheidung, eine Kirche zu schließen bzw. für ihren Erhalt auf Dauer keine finanzielle Förderung durch da Bistum her zu erhalten, schmerzlich bleiben, denn jede Kirche ist ein Gebäude, in dem Identifikation mit dem Glauben und Engagement für das Leben sichtbar wird. Wir werden durch die Ausgabenreduzierung einerseits aber für einen hoffentlich deutlich besseren Erhalt der anderen Kirchen sorgen können.
Der Beschluss des Bischofs bietet die Chance, auf die nächsten Jahre mit einer Planungssicherheit die Gestaltung der Zukunft der Kirche zu gestalten - nicht nur für die Zukunft der Gebäude.

Wichtig ist, dass die Kategorisierung der Kirche St. Elisabeth im Zoo-Viertel in der bersicht falsch wiedergegeben ist. Sie ist eingeordnet in B (D), nicht wie abgedruckt in C1 (D). Die Kirchengemeinde ist über diesen Fehler, der erst nach der Drucklegung erkannt wurde, eigens informiert worden.?