Die Angst vor dem Sterben nehmen

Kabarettist Matthias Brodowy übernimmt Schirmherrschaft für ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst der Malteser in Stadt und Region Hannover

Vom ehrenamtlichen Dienst in der ambulanten Hospizarbeit begeistert ist der Kabarettist Matthias Brodowy: Ich finde es großartig, den Menschen zu begegnen und ihnen ihre Ängste vor dem Sterben zu nehmen. Ich bin gerne bereit, dies hinaus zu posaunen. Darum hat er die Schirmherrschaft für den ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienst der Malteser in Stadt und Region Hannover übernommen.

Viele Menschen haben Angst vor einem langen Sterben, doch ein Umgang damit wird nicht thematisiert, sagt Brodowy. Kaum bekannt ist, welche Möglichkeiten und medizinischen Mittel es gibt, um beispielsweise die letzte Lebensphase schmerzfrei gestalten zu können. Aus Unkenntnis erwachse darum die Angst   und vielfach entstehe der Wunsch, dem Leben ein selbst bestimmtes Ende zu setzen, so der Kabarettist.

Doch die Krankheit ermögliche keine wirklich freie Entscheidung, betont Brodowy. Er wünscht sich eine offene Diskussion über Ängste und Sorgen. Es ist erbärmlich, wenn mit dem Leid und der Angst der Menschen ein Geschäftsmodell eröffnet wird, kritisiert er in diesem Zusammenhang deutlich die Organisation Dignitas. Dort gehe es nicht um eine Begleitung von Sterbenden. Darum, so der ehemalige Theologiestudent, finde ich es gut, dass es auch das Gegenmodell gibt.

Dankbar für die Unterstützung durch den mehr ausgezeichneten Preisträger im Bereich Kabarett ist Freiherr Maximilian von Boeselager, Diözesanvorsitzender des Maltester Hilfsdienstes: Die vielen Helfer erfahren eine Stärkung durch ihr Engagement. Dies wird sich in deutlichen Worten zum Thema Sterbehilfe und durch die Auslage von Flyern bei seinen Auftritten niederschlagen und wohl auch in einer Benefizveranstaltung. 

ber das Lachen könne man Menschen ebenfalls für das Thema Sterben gewinnen, so Rosemare Fischer. Für die Vorsitzende der Hospiz Landesarbeitsgemeinschaft in Niedersachsen ist es darum stimmig, einen Kabarettisten als Schirmherrn für die Hospizarbeit zu haben.  Er könne helfen, die ehrenamtlichen Möglichkeiten im Bereich der Sterbebegleitung in der ffentlichkeit besser deutlich zu machen.

Elfriede Kollarz, Diözesanreferentin für soziales Ehrenamt bei den Maltesern, weiß, wie wichtig dies ist: Viele wissen nichts von unserer kostenlosen Hilfe. Die ausgebildeten Mitarbeiter begleiten die Sterbenden sowohl in der häuslichen Umgebung als auch in stationären Einrichtungen. Sie unterstützen und beraten zudem die Angehörigen und kooperieren mit den Pflegediensten und Ärzten. Im vergangenen Jahr haben die 44 Ehrenamtlichen der Malteser in Hannover insgesamt 90 Begleitungen übernommen, in Niedersachsen sind rund 4000 Sterbebegleiter sowie 1500 Trauerbegleiter aktiv. Doch die Zahl der Mitarbeiter reicht nicht aus: Wir benötigen noch viel mehr Menschen, die sich in den Dienst der Hospizarbeit stellen, wirbt Kollarz. Gerade das ehrenamtliche Engagement gewährleiste, dass die Begleitung Schwerstkranken nicht nur in den Händen einiger weniger Berufsgruppen liege. Wünschenswert, so die Diözesanreferentin, sei ein Miteinander von Profession und Ehrenamt mit dem Ziel, das Sterben menschenwürdiger zu machen.

(tp)