Ein Segen für die Politik
Sternsinger aus Hannover waren zu Gast bei Ministerpräsident Christian
Wulff
Jeder Sternsinger ein möglicher Ministerpräsident. Rund 60 Heilige Drei Könige aus Hannover hat der Niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff am Dienstagnachmittag in der Staatskanzlei Hannover empfangen und sparte dabei nicht mit Lob: Das Auftreten der Jungen und Mädchen sei so toll, dass sie es allesamt in die
Politik schaffen könnten, sagte Wulff.
Um 16 Uhr war es schließlich so weit: Das Dienstzimmer des Ministerpräsidenten und damit die Staatskanzlei standen wieder unter dem Schutz Gottes: Wulff selbst half einer jungen verkleideten Königin auf die Leiter, wo sie mit geweihter Kreide den Segensspruch der Sternsinger an den Türsturz schrieb: 20+C+M+B+08: Christus Mansionem Benedicat Christus segne dieses Haus. Zuvor hatten die Sternsinger unter der Leitung von Domkapitular Klaus Funke und Kaplan Oliver Holzborn kräftig
gesungen und dem Ministerpräsidenten samt Mitarbeitern von den Sorgen der Kinder in anderen Teilen der Welt erzählt.
Ihr seid ein Vorbild für alle, lobte Christian Wulff seine Besucher, Ihr bringt nicht nur die Botschaft von Gott, sondern zeigt auch, dass man seine Freizeit sinnvoll gestalten kann! Kinder seien die Zukunft unseres Landes, so Wulff weiter. Wenn ich nicht mehr will oder nicht mehr gewählt werde, kann ja einer von Euch Ministerpräsident werden, sagte Wulff lächelnd und zeigte den Königinnen und Königen fürs Erste schon mal sein
Arbeitszimmer.
Aus fast allen Gemeinden Hannovers waren Sternsinger zur Staatskanzlei gekommen. Sie waren in den letzten Tagen in der Region genauso unterwegs und sind wie andere Mädchen und Jungen überall im Bistum als Heilige Drei Könige verkleidet zu den Menschen gezogen, um Geld für Kinder zu sammeln. Sternsinger für die Eine Welt lautet das Motto der diesjährigen Aktion Dreikönigssingen, die zum 50. Mal stattfindet. Höhepunkt ist der Abschlussgottesdienst mit Bischof Norbert Trelle am 12. Januar um 15 Uhr im Hildesheimer Dom.
Die Erlöse aus dem Dreikönigssingen sind für Kinder-Hilfsprogramme rund um
den Globus bestimmt. Durchschnittlich etwa 3.000 Projekte in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa konnten zuletzt jährlich unterstützt werden. Bei der letzten Aktion Dreikönigssingen im Januar 2007 sammelten die etwa 500.000 Sternsinger aus 12.223 katholischen Pfarrgemeinden bundesweit rund 38,8 Millionen Euro. Etwa 830.500 Euro kamen damals aus dem Bistum Hildesheim, wo sich 227 Gemeinden an der Aktion Dreikönigssingen beteiligten. Seit dem Start der Aktion
Dreikönigsingen 1959 wurden rund 612 Millionen Euro und mehr als 51.000 Projekte in aller Welt unterstützt.
(bph/pkh)