Flüchtlinge: So können Sie jetzt wirklich helfen!

Die Situation der vielen Flüchtlinge in unserem Land macht uns betroffen. Die Caritas engagiert sich bei der Begleitung und Integration von Flüchtlingen. In Hannover betreibt sie derzeit drei Flüchtlingswohnheime. Ulrike Branahl, die das Referat Kirche und Ehrenamt beim Caritasverband Hannover leitet, hat berMorgen erklärt, wie wir jetzt wirklich helfen können.

Liebe Ulrike Branahl, wie ist die aktuelle Situation in den Wohnheimen der Caritas und bei den Projekten der Flüchtlingshilfe?

Wir haben zurzeit sehr viele Anfragen, die es zu sortieren gilt. Das Interesse an dem Thema ist durch die aktuelle Situation sehr hoch und es gibt viele Menschen, die aktiv werden wollen. Das ist natürlich eine tolle Sache, stellt uns aber auch vor Herausforderungen, da wir nicht beliebig viele Menschen unterbringen können. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen die Ehrenamtlichen einarbeiten und anweisen.

Welche Art von Hilfe wird benötigt? In welchen Einrichtungen gibt es Stellen?

In erster Linie sind da unsere Wohnheime. Wir haben zwar im Moment sehr viele ehrenamtliche Helfer ,aber gerade Alltagsbegleiter für gemeinsame Unternehmungen und Behördengänge oder Arztbesuche werden immer gebraucht. Auch die Hausaufgabenhilfe für  Kinder und Jugendliche ist ein wichtiger Bereich, in dem wir immer zusätzliche Unterstützung brauchen können. Was auch fehlt, sind Leute, die sich als Ideenfinder gemeinsame Aktivitäten für die Flüchtlinge überlegen. Ob das nun ein gemeinsames Kochen, Gartenarbeit im Freien oder ein Spielenachmittag ist.

Ein weiterer Aspekt sind Sprach- und Konversationskurse. Da gibt es zum einen das Projekt Wortfinder, in dem wir gemeinsam mit Schulen zusätzlichen Deutschunterricht für Flüchtlingskinder organisieren.

Wer kommt für ein Ehrenamt in den Flüchtlingsunterkünften der Caritas in Frage und worauf kommt es an?

Im Grunde kann jeder helfen, der helfen will. Die Helfer sollten sich aber darauf einstellen, dass die Geschichten der meisten Flüchtlinge mit vielen schweren Schicksalsschlägen verbunden sind. Aus diesem Grund sind in erster Linie volljährige Helfer in unseren Einrichtungen aktiv. Wichtige Eigenschaften sind Offenheit, Geduld und Reflektionsbereitschaft. Außerdem muss man die eigenen Vorstellungen zurück schrauben und zuhören können. Nachfragen und Zuhören, statt davon auszugehen, dass man selbst weiß, was den Flüchtlingen fehlt.

Wer Sprachkenntnisse oder Lehrerfahrung mitbringt, kann dabei helfen die Sprachbarrieren zu überbrücken, wer Ideen für Freizeitgestaltung hat, kann helfen den Alltag vieler Flüchtlinge schöner zu gestalten. Alles, was man mitbringt, kann zu Hilfe werden. Die katholischen Kirchengemeinden bilden Unterstützerkreise, die im jeweiligen Stadtteil aktiv sind und in den neuen Flüchtlingsunterkünften helfen. In unseren Kindertagesstätten steigt ebenfalls der Bedarf an zusätzlicher Frühförderung von Flüchtlingskindern. Bei weiteren Fragen, können sich Interessierte gerne direkt an mich wenden.

Was, wenn ich selbst nicht aktiv werden kann, aber eigentlich mich einbringen möchte?

Nicht jeder kann neben dem Berufs- und Familienalltag eine ehrenamtliche Tätigkeit ausüben. Allerdings werden gerade in den Wohnheimen immer wieder gerne Spenden angenommen. Dabei gibt es zwei große Bereiche, erstens Geldspenden und zweitens Sachspenden. Geldspenden werden in erster Linie für medizinische Hilfsmaßnahmen gebraucht, die nicht aus Sozialleistungen getragen werden. Aber auch Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel und Handykarten, um eine Verbindung in die Heimat herzustellen, werden gebraucht. Auch kleine Beträge können eine große Hilfe sein. Bei Sachspenden bitten wir Sie vorher in den jeweiligen Wohnheimen anzufragen, was konkret gebraucht wird. Oft sind das Hygieneartikel, Schultaschen und Schulbedarf und gut erhaltenes Spielzeug.
Es gibt aber auch Dinge, die derzeit nicht gebraucht werden. Möbel zum Beispiel. Durch die vielen großzügigen Sachspenden der letzten Wochen, ist unser Lager gefüllt und alle Bewohner versorgt. Wenn Sie gut erhaltene Möbel, Haushaltsgegenstände und Kleidungsstücke abgeben möchten, würden wir Sie bitten, sich an das soziale Kaufhaus fairkauf zu wenden.

Wenn Sie für die Flüchtlingshilfe des Caritasverbandes Hannover spenden wollen, können Sie das hier unter dem Betreff Flüchtlingshilfe tun:

Caritasverband Hannover e. V.
Bank für Sozialwirtschaft AG
BLZ:  25120510
KONTO:  1414206
IBAN:   DE92251205100001414206
SWIFT-BIC:  BFSWDE33HAN

Kontakt zu den Flüchtlingsunterkünften der Caritas in Hannover:

Flüchtlingswohnheim Rumannstraße
<link>wohnheim-rumannstrasse@caritas-hannover.de
Heimleiter: Hans-Joachim Steiner

Flüchtlingswohnheim Hildesheimer Straße
<link>Wohnheim-hildesheimerstrasse@caritas-hannover.de
Verantwortliche Sozialarbeiterin: Alisha Kurzweg

Flüchtlingswohnheim Hischestraße
<link>Wohnheim-hilschestrasse@caritas-hannover.de
Verantwortlicher Sozialarbeiter: Peter Klyk

Marie Kleine