Kreuze stärken den Rücken

Noch eine Woche, dann ist es soweit: In fast allen Gemeinden des Bistums Hildesheim werden die Gremien am 10. und 11. November gewählt. Bischof Heiner Wilmer und der Vorsitzende des Diözesanrates, Claus-Dieter Paschek, hoffen auf eine gute Wahlbeteiligung. Darauf setzen auch Propst Martin Tenge und Felizitas Teske als stellvertretende Vorsitzende des Dekanatspastoralrates Hannover.

Schon mal in den Pfarrbrief geschaut, wann und wo die Wahllokale geöffnet sind? Oder doch bereits die Briefwahlunterlagen erhalten? Wenn nicht, wird es höchste Zeit. Eine Woche noch, dann sind spätestens Kreuze zu machen für den Kirchenvorstand oder Pastoralrat, für den Pfarrgemeinderat oder Ortsgemeinderäte als Teams gemeinsamer Verantwortung.

Bischof Heiner Wilmer hofft auf möglichst viele Stimmzettel in den Urnen: Gehen Sie zur Wahl und stärken Sie den Menschen den Rücken, die sich für unsere Kirche engagieren. Es wäre schön, wenn sich möglichst viele daran beteiligten.

Der Vorsitzende des Diözesanrates der Katholiken, Claus-Dieter Paschek, weiß um die Herausforderung, die mit den Gremienwahlen verbunden sind: Es ist sicher nicht einfach, in diesen Zeiten gerade für ein Amt in der Katholischen Kirche zu kandidieren.  Insofern gebühre allen, die sich zur Wahl stellen, bereits jetzt ein großer Dank. Die Seelsorge im Bistum steht vor großen Veränderungen: Gerade vor Ort werden viele Gremien nach dem richtigen Weg suchen, wie sie Kirche in der Nachbarschaft sein wollen dem zolle ich meinen größten Respekt.

Für Felizitas Teske, die stellvertretende Vorsitzende des Dekanatspastoralrates Hannover ist es höchste Zeit zum Eingreifen, gerade in Zeiten von massiven Erschütterungen in der und durch die Kirche:  Das Versagen der klerikal ausgerichteten Kirche hinsichtlich des sexuellen Missbrauchs Schutzbefohlener und des Umgangs damit fordert uns geradezu heraus, uns an der Um- und Neugestaltung, der Reformation der Kirche aus unserer Verantwortung heraus noch stärker als bisher nicht nur zu beteiligen, sondern sie eigenverantwortlich, furchtlos und konsequent voranzubringen. Daher betont Felizitas Teske: Nicht nur glauben und wählen und damit die unterstützen, die sich engagieren, sondern auch glauben und selbst mitgestalten.

Mitgestalten das ist auch für Propst Martin Tenge der Impuls von den Gremienwahlen ausgehen auch in der Stadt und der Region Hannover ausgehen sollte: Es kann nicht häufig genug unterstrichen werden: Kirche lebt vom Mitmachen, von der Beteiligung, von Menschen, die ihre Werte und Haltungen in unsere Pfarreien und Kirchorte einbringen. Religion, Glaube und Kirchen haben eine wichtige Bedeutung für das Miteinander in der Gesellschaft und eine Botschaft, die auch durch die Gremienwahlen herausgestellt wird: für die Würde des Einzelnen und die Vielfalt im Zusammenleben.

Gut eine halbe Million Katholikinnen und Katholiken sind im Bistum zur Wahl aufgerufen. Wahlberechtigt sind alle Gemeindemitglieder, die am Wahltag 16 Jahre alt sind. Wobei nicht in allen 119 Pfarreien des Bistums beziehungsweise den 23 Pfarrgemeinden in der Katholischen Region Hannover gewählt wird. Elf Gemeinden haben sich entschieden, die Wahl ganz oder teilweise zu verschieben. Sechs dieser Gemeinden gehören zur Katholischen Region Hannover. Dort wird 2019 gewählt. Somit sind in der Region Hannover am kommenden Wochenende knapp 96000 Katholikinnen und Katholiken wahlberechtigt. 

Nicht überall steht das klassische Modell aus Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand zur Wahl. Die Pfarreien St. Raphael in Garbsen, St. Joseph in Hannover-List und St. Maximilian Kolbe in Hannover-Mühlenberg beispielsweise haben sich erneut für das Modell eines Pastoralrates entschieden. In diesem Gremium werden die Aufgaben von Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand in einem Gremium zusammengeführt. Einen neuen Weg beschreitet die Pfarrei St. Marien in der Wedemark. Sie wählt in den Kirchorten Mellendorf und Schwarmstedt Ortsgemeinderäte. Aus diesen Räten werden dann Mitglieder in den Pfarrgemeinderat entsandt.  Zudem wird für die Gesamtpfarrei ein Kirchenvorstand gewählt.

Vor vier Jahren lag die Wahlbeteiligung bei 7,1 Prozent bistumsweit, in der Region Hannover einen Prozentpunkt darunter. Allerdings mit großen regionalen Unterschieden: Auf dem Dorf ist die Wahlbeteiligung höher als in der Stadt. Im Durchschnitt der städtischen Gemeinden in Hannover lag sie bei 5,5 Prozent, in den Landregionen deutlich höher, beispielsweise in St. Bernward Lehrte bei 9,5 Prozent. Grundsätzlich entspricht die Wahlbeteiligung in etwa dem Gottesdienstbesuch.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Wahl: <link https: www.ich-glaub-ich-waehl.de external-link-new-window externen link in neuem>www.ich-glaub-ich-waehl.de

Rüdiger Wala