Meckern allein bringt nichts

Meckern bringt nichts und nichts tun erst recht nicht. Diese beiden Antwortmöglichkeiten auf die zentrale Frage des Kirchenstandes lagen von Beginn an hinten und blieben es auch während der neun Tage dauernden Messe über. Dagegen waren sich engagieren und anpacken von Beginn an auf den beiden Spitzenplätzen. Platz drei geht an diskutieren, dann spenden, dicht gefolgt von beten. Mit etwas Abstand dahinter protestieren. Meinungsfreudige Besucherinnen und Besucher konnten mit zwei Plexiglas-Händen abstimmen und sie auf die entsprechende Stele stecken.

Bewusst war die Fragestellung sehr offen gewählt worden. Sie sollte auch Nachfragen, Anmerkungen und Wortmeldungen der Besucherinnen und Besucher des Standes herausfordern. Schließlich so die Ausgangsüberlegung ist die Gesellschaft in Hannover und Niedersachsen in einem Wandel begriffen: Weniger Kinder, mehr ältere Menschen, mehr Zuwanderung. Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt. Gleichzeitig verkümmern Dörfer und Städte wachsen mit neuen Problemen: Wohnungsnot, Verkehrskollaps in den Ballungszentren treffen auf mangelnde Versorgung auf dem Land. Menschen werden oder fühlen sich an den Rand gedrängt. In einem der reichsten Länder der Erde wächst das Risiko, arm zu sein.

Insgesamt wurden 6.593 Stimmen von 3.297 Teilnehmenden abgegeben. Weniger als im Vorjahr (4.781 Teilnehmende zur Frage Wem vertrauen ich?), aber mehr als im Jahr 2016 (2.959 Teilnehmende zur Frage Was hilft mir gegen Angst?). Mögliche Gründe für den Rückgang? Zum einen musste die Infa selbst einen Besucherrückgang verzeichnen. Die Veranstalter haben nach eigenen Angaben 178.000 Gäste gezählt ein Rückgang von 5.000 Menschen im Vergleich zum Vorjahr. Grund dafür sei das warme, sonnige Wetter der vergangenen zwei Wochen mit teilweise 27 Grad Celsius gewesen, hieß es.

Zum anderen ist der Kirchenstand innerhalb der Infa umgezogen: Weg vom Stammplatz, hin zu einem neuen Standort, der auch eine Neukonzeption des Standes nötig machte. Vielleicht hat an diesem neuen Platz der Kirchturm mit dem beleuchtetem Kreuz allein nicht ganz ausgereicht, um mehr Interessierte auf das Angebot aufmerksam zu machen. Trotzdem wird seitens der beiden Kirchen ein positives Fazit gezogen vor allem wegen der guten Gespräche am Stand.

Die Umfragen sind ein fester Bestandteil des Kirchenangebotes auf der Infa. Vor allem ein Anknüpfungspunkt, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen, die ansonsten kaum Berührungspunkte mit den Kirchen haben. Betreut wurde der Stand von durchgängig 16 Mitarbeitenden beider Konfessionen in Zweier-Teams, die überwiegende Zahl davon ehrenamtlich. An den Wochenenden war die Anzahl der Mitwirkenden höher.

Das Gesamtergebnis der Umfrage finden Sie <link fileadmin kkh dateien pressefotos ergebnis_umfrage_infa_2018.pdf download herunterladen der datei>hier.