Mit hoher fachlicher Kompetenz

60 Jahre Ehe-, Familien- und Lebensberatung

Ich danke ihnen für ihr großes Engagement, für ihre Sensibilität und, dass sie bei ihrer Beratung immer das christliche Menschenbild zugrunde legen, sagte der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle den aktiven und ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL). Im Gottesdienst in der Basilika St. Clemens anlässlich 60 Jahre EFL wies Trelle auf die hohe fachliche Kompetenz der Frauen und Männer hin, die versuchen, bei Partnerschafts- und Familienproblemen, aber auch in Lebenskrisen anderen Menschen zur Seite zu stehen.

Bei der anschließenden Feierstunde im Clemens-Saal konnten sich die Beraterinnen und Berater, sowie auch die geladenen Gäste über die Geschichte der EFL informieren. Eine kleine Ausstellung gewährte einen Einblick in die Anfänge der Eheberatung bei den Frauenverbänden und gab einen berblick über die Schriften der katholischen Kirche zu Ehe und Familie aus den letzten  sechs Jahrzehnten.

Wie wird die EFL der Zukunft aussehen? Diese Frage stellte der Hildesheimer Regens Dr. Christian Hennecke in seinem Festvortrag. Ausgehend von der allgemeinen Situation der Kirche in der Gesellschaft von heute sieht er die EFL als eine der Erstanlaufstellen von Kirche. Sie werde wie auch andere Einrichtungen das Schaufenster einer missionarischen Kirche sein: Durch ihre Professionalität und ihre kirchliche Verwurzelung wird die Begegnung im Rahmen der Beratung auch eine Begegnung mit dem Evangelium sein, so Hennecke. Der Dienst am Leben, an Ehe und Familie ist so eine offene Tür auch für Menschen, die nach einem Zugang zum tiefen Geheimnis des Lebens suchen.

Für die Zukunft der EFL sieht Hennecke eine größere Verzahnung mit anderen Institutionen der Kirche, mit Familienbildungsstätten, Kindertagärten, Einrichtungen des Caritasverbandes und den Pfarrgemeinden. Entscheidend wird dabei sein, dass nicht die institutionellen Konkurrenzen sondern die Frage nach der gemeinsamen Sendung im Vordergrund steht. Für die Menschen sind unsere institutionellen Fragen nebensächlich, führte Hennecke in seinem Vortrag aus.  In seiner Zukunftsperspektive sieht er auch eine stärkere Einbeziehung von Ehepaaren aus den Pfarreien: Damit wird die Bildung von Ehevorbereitungsgruppen oder Selbsthilfegruppen wesentlich zum ?Raum? der EFL gehören. Die Verknüpfung professioneller Beratung und charismatischer Berufung wird enger werden.

(pkh)