Nicht Lothar Matthäus, sondern Altin Lala
Caritas-Geschäftsführer Gerhard Jürgens wurde in den Ruhestand verabschiedet
Gerhard Jürgens, der den Caritasverband Hannover e.V. seit Februar 2009 als Geschäftsführer geleitet hat, wurde heute in die passive Phase der Altersteilzeit verabschiedet. Der 62-Jährige war seit 1978 für den Caritasverband tätig: zunächst als Sozialarbeiter, später als Leiter der Sozialen Dienste, ab 1995 dann als stellvertretender Geschäftsführer. Damit hat er, wie Diözesancaritasdirektor Hans-Jürgen Marcus ihn seinem Festvortrag bemerkte, rund ein Drittel der Lebenszeit des 1903 in Hannover gegründeten Verbandes mitgeprägt.
Zahlreiche Projekte in Hannover tragen seine Handschrift: Der ka:punkt in der Grupenstraße, der das seelsorgerliche Engagement der katholischen Kirche mit den Beratungsangeboten der Caritas verbindet, die erste ökumenische Bahnhofsmission bundesweit und das Kaufhaus fairkauf, ebenfalls ein ökumenisches Projekt. Es war eine gute Entscheidung, einen Mann aus der zweiten Reihe in die erste zu holen, resümierte Propst Martin Tenge, der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes Hannover e.V. Jürgens übernahm die Geschäftsführung zu einem Zeitpunkt, zu dem der Verband in eine bedrohliche Schieflage geraten war. Der Verkauf von neunzig Prozent der Anteile an der Caritas Seniorendienste gGmbH an das Evangelische Johannesstift aus Berlin bereitet ihm, wie er offen einräumt, immer noch Phantomschmerzen. Doch konnte dadurch die drohende Insolvenz abgewendet werden.
Sozialdezernent Thomas Walter kam mit den Grüßen des Oberbürgermeisters und dem Auftrag, das Thema Fußball nicht unerwähnt zu lassen. Er lobte die Projektpartnerschaft mit Hannover 96 bei der Kampagne Mach dich stark für starke Kinder und kam zu dem Schluss: Gerhard Jürgens ist kein Lothar Matthäus, sondern ein Altin Lala, die Arbeitsbiene im Mittelfeld, mit der sich das ganze Team identifiziert.
Gerhard Jürgens bedankte sich bei allen Partnern. Ich gebe die Caritas-Arbeit in gute Hände ab, versicherte er mit Blick auf seinen Nachfolger Dr. Andreas Schubert. Zunächst hat Jürgens aber noch einen langen Weg vor sich. Am Freitag wird er sich zu Fuß, begleitet von zahlreichen Mitarbeitern, auf den Heimweg von Hannover in seine Heimatstadt Hildesheim machen. Passend dazu begleitete seine Abschiedsfeier im Clemenssaal das Lied von Supertramp Take the long way home.
Annedore Beelte