Propst verlässt Gänseessen der Hannöverschen Aids-Hilfe

Kabarettistin attackierte Papst und Jesus Christus

Es sollte ein netter Abend werden beim traditionellen Gänseessen der Hannöverschen Aids-Hilfe. Eingeladen waren u. a. Künstler, Geschäftsleute,  Stadt- und Landespolitiker und auch Vertreter der Kirchen. Bis zum Auftritt der Kabarettistin Gabi Decker war es auch der nette Abend, auf den sich auch Regionaldechant Propst Martin Tenge gefreut hatte. Doch dann verließen die offiziellen Vertreter der katholischen  Kirche die Veranstaltung, nicht jedoch ohne sich bei Bernd Weste, dem Vorsitzenden der Hannöverschen Aids-Hilfe, zu verabschieden. Edmund Deppe sprach für die KiZ mit Regionaldechant Propst Martin Tenge:

Propst Tenge, was war der Grund für ihr vorzeitiges Gehen?

Die Kabarettistin attackierte in niveauloser Art und Weise den Papst. Das war für mich schon sehr befremdlich. Als es in ihrem Beitrag dann auch noch um Jesus Christus ging, war es einfach genug. Ich fühlte mich als offizieller Vertreter der Kirche, aber auch als katholischer Christ regelrecht vorgeführt. Es war einfach nur beleidigend. Da konnte ich nicht ruhig sitzenbleiben und so tun, als sei nichts gewesen.

Sie sind dann gegangen, haben sich aber vorher noch beim Vorsitzenden der Hannöverschen Aids-Hilfe verabschiedet. Warum?

Ich finde, das gehört zum guten Ton, dass man nicht einfach geht, ohne irgendetwas zu sagen. Das wäre die Mentalität beleidigte Leberwurst. Das ist nicht mein Stil. Wir, die anderen Vertreter der katholischen Kirche und ich, haben uns von Herrn Weste verabschiedet und dabei schon deutlich gemacht, dass wir aus Protest wegen der kabarettistischen Entgleisung gehen. Und da gibt es für mich auch keine Entschuldigung mit künstlerischer Freiheit.

Bislang war die Zusammenarbeit zwischen katholischer Kirche und Aids-Hilfe recht harmonisch. Wie wird die zukünftig aussehen?

Die Aids-Hilfe ist wichtig und leistet eine gute Arbeit. Davon konnte ich mich in den zwei Jahren, die ich jetzt in Hannover bin, überzeugen. Ich bin auch weiterhin an einem guten Miteinander interessiert. Aber mit Sicherheit müssen wir über diesen Vorfall noch einmal in aller Ruhe miteinander sprechen. Davon wird es abhängen, wie eine weitere Zusammenarbeit aussehen kann.

(pkh)