Sägen, schrauben, streichen

Do-it-your-Tabor: Vier Samstage surrten im jugendpastoralen Zentrum Tabor in Hannover die Akkuschrauber. Nun gibt es neue Gartenmöbel. Selbstgemacht vom Entwurf bis zum Lasieren

Normalerweise ist die Geräuschkulisse im Tabor, dem jugendpastoralen Zentrum in Hannover, eine andere: Blätter werden umgedreht, Füller kratzen auf Papier, Finger tippen auf dem Smartphone Hausaufgabenhilfe. Oder Pappe wird geschnitten, Hefter tackern, Folie raschelt kreatives Basteln. Oder Tischtennisbälle plocken, Jonglierkeulen klackern oder die Lederkugel wird gebolzt   Sport zum Austoben in der Enge der City.

Doch vier Samstage lang surrten nun Akku-Schrauber und fraßen sich dröhnend Sägezähne durchs Holz. Das Ergebnis: neue Gartenmöbel. Komplett selbstgemacht. Vom Entwurf über Zuschnitt und Montage. Bänke, Hocker, Liege und sogar ein Hochbeet.

Die alten Gartenmöbel waren einfach verschlissen und kaputt, erzählt Max Rabsch. Der 23-jährige studiert Bauingenieurswesen und ist im Tabor gewissermaßen der Ehrenamtliche fürs Handwerk.: Ich bastele in meiner Freizeit viel, sagt er. Als Teamer stand er den vier Mädchen und drei Jungs alle noch in der Schule mit seinem Fachwissen zur Seite. Und mit dem einen oder anderem Werkzeug: Ich habe ein bisschen was mitgebracht, dazu haben wir anderes Werkzeug und Holz gekauft.

Ein wenig ben, dann ging es ans Holz

Möglich wurde das durch die Förderung durch Generation3. Das Förderprogramm des Landesjungendrings Niedersachsen ist besonderes darauf ausgerichtet, Projekte zu unterstützen, bei von jungen Menschen für andere junge Menschen gestaltet werden.

Eines hat Max Rabsch aber bewusst nicht zum Start von Do-it-yout-Tabor mitgebracht: konkrete Ideen und fertige Pläne. Das haben wir unseren Teilnehmenden überlassen, schließlich sind sie es, die den Garten nutzen, unterstreicht der Student. Einen Samstag hat er sich Zeit genommen, mal zu zeigen, wie man die Werkzeuge bedient: Einige hatten noch nie einen Akkuschrauber in der Hand. Und auch beim  Umgang mit der Kapp-Säge sollten alle Finger dran bleiben. Dann wurden Ideen gesammelt, Pläne geschmiedet und dann ging es ran ans Holz.

Die Idee für ein Hochbeet hatte Romina Kadolph. Die 18-jährige Schülerin der St.-Ursula-Schule wollte schon immer eines bauen: Für unseren Balkon, das hatte ich mit meiner Mutter überlegt.

Jetzt entsteht eines für das Tabor. Durchaus mit Kniffen: Wir haben es trapezförmig gebaut. Da musste schon ganz genau gemessen werden, damit die Längen und die Winkel stimmen.

Respekt vor der großen Säge

Das führt zurück zur Kapp-Säge, mit der auch Gehrungen gradgenau geschnitten werden können: Vor der großen Säge hatte ich erst ein bisschen Angst, gibt Romina Kadolph zu. Aber dann hat es richtig Spaß gemacht, mit ihr die Bretter zuzusägen.

Ganz fertig ist das Hochbeet nicht geworden: Wir müssen noch einmal lasieren. Denn nach Sägen und Schrauben gehört das Streichen dazu. Unsere Möbel sollen ja nicht gleich wieder durchgammeln, meint Romina.

Teamer Max freut sich darüber, wie super alle Teilnehmenden immer fünf Stunden am Stück mitgezogen haben: Große Klasse.  Und dass alle Finger dran geblieben sind.

 

Zur Sache: Das Tabor

Das Jugendpastorale Zentrum Tabor ist mitten in Hannover zu finden: in der Hildesheimer Straße 32 (U-Bahn-Station Schlägerstraße).

Corona-bedingt gelten noch eingeschränkte ffnungszeiten: Am Dienstag, Donnerstag und Samstag finden Angebote für Kinder und Jugendliche statt.

Di 15-18 Uhr: Kreatives Basteln;

Do, 15-18 Uhr: Sportlich austoben;

Sa: Wechselnde Angebote.

Vom 20. bis 24. Juli wird es eine Sommerferienwoche geben.

Aber: Für alle Angebote gilt vorherige Anmeldung ist nötig, entweder telefonisch unter 0511/90?98?60 (Mo-Do, 9-15 Uhr) oder per E-Mail unter <link mail ein fenster zum versenden der>beate.suchan@jupa-hannover.de

Neugierig? Dann:
<link https: www.jupa-hannover.de external-link-new-window externen link in neuem>www.jupa-hannover.de

Rüdiger Wala