Schritt gegen Diskriminierung
In der Propstei St. Clemens entsteht ein Treffpunkt für Sinti und Roma
In der Propstei St. Clemens werden im kommenden Jahr Mieter einziehen: Die Vereine Romane Aglonipe und Forum für Sinti und Roma aus der Landeshauptstadt wollen zusammen eine Beratungsstelle eröffnen. Sie werden in den Souterrain der Propstei einziehen, wo früher die kumenische Essenausgabe zu Hause war. Es ist uns als Kirche ein großes Anliegen, auf die Sache der Sinti und Roma aufmerksam zu machen, sagt Propst Martin Tenge. Das Bistum Hildesheim unterstützt die Beratungsstelle ganz praktisch: Drei Computer mit entsprechenden Programmen und Monitoren, einen Drucker und ein Faxgerät aus Beständen des Bischöflichen Generalvikariats holten drei Vereinsmitglieder und Propst Tenge gemeinsam in Hildesheim ab.
Domkapitular Adolf Pohner, Leiter der Hauptabteilung Pastoral, konnte noch einen weiteren Wunsch erfüllen: nach Bibeln für Erwachsene und Kinder. Es geht uns um mehr als nur Beratung: Wir wollen auch Treffpunkt und Kulturzentrum sein, erklärt Samantha Rose vom Forum für Sinti und Roma. Ein erstes Projekt sei, Schülern bei den Hausaufgaben zu helfen. Bildung ist ein ganz wichtiges Mittel gegen Diskriminierung, sagt sie.
Denn Vorurteile gegen Zigeuner seien in Deutschland immer noch gang und gäbe, betont Djevet Berisha vom Verein Romane Aglonipe (Roma gehen vorwärts): Wir wollen über die Geschichte und Kultur von Sinti und Roma informieren ein Schritt gegen Antiziganismus. Zudem will sich der Verein um Sinti- und Roma-Flüchtlinge kümmern: Ihr Schicksal, ihre drohende Abschiebung erschüttert uns sehr.
Rüdiger Wala/pkh