Spatenstich für Meilenstein
Erweiterung und Sanierung des Vinzenzkrankenhaus in Hannover
Baubeginn für die Erweiterung und Sanierung des Vinzenzkrankenhaus in Hannover-Kirchrode. Die Bauzeit beträgt sechs Jahre, die Kosten 55 Millionen Euro.
Technisch heißt sie „Baumaßnahme 1750“: Dahinter verbirgt sich zum einen ein fünfstöckiger Erweiterungsbau des Bettenhauses, in das im Laufe der Maßnahme auch die Intensivstation des Vinzenzkrankenhauses sowie ein modernes Labor und die Physiotherapie einziehen werden. Zum anderen werden sowohl das bestehende Bettenhaus Ost und Funktionsbereiche als auch die Gynäkologie und die Urologie umfassend saniert.
„Wir möchten unseren Patientinnen und Patienten auch zukünftig eine hochwertige Diagnostik und Therapie anbieten“, betont der Geschäftsführer des Vinzenzkrankenhauses, Karsten Bepler. Sechs Jahre werden die Baumaßnahmen dauern, 55 Millionen Euro sind als Kosten veranschlagt: „Möglich wird das durch die Förderung des Landes Niedersachsen“, unterstreicht Bepler. 41 Millionen stellt das Land über die Bauzeit zur Verfügung, 14 Millionen steuert das Vinzenzkrankenhaus aus eigenen Mittel bei.
Für Sozial- und Gesundheitsministerin Daniela Behrens ist die Krankenhausversorgung mit über 160 Krankenhäuser in Niedersachsen eine stetige Herausforderung: „Wie können wir die beste Medizin für unsere Bürgerinnen und Bürger organisieren und mit den ambulanten Systemen vernetzen“, beschreibt die Sozialdemokratin die Leitfrage. Die Region Hannover sei in dieser Hinsicht gut aufgestellt – und mit diesem ersten Spatenstich werde die Situation weiter verbessert: „Das ist schon ein Meilenstein für die Patientinnen und Patienten sowie die Beschäftigten des Vinzenzkrankenhauses“, hebt Daniela Behrens hervor.
Bewusst beginnen die Baumaßnahmen mit dem Erweiterungsbau für die Pflege und die Intensivstation. „Es geht uns um eine Medizin auf modernstem Standard“, erläutert der Ärztliche Direktor Jens Albrecht. Für die Pflege bedeutet das beispielsweise Zwei- statt wie bisher Dreibettzimmer, für die Mitarbeitenden ein Stationskonzept, das sich um einen zentralen Stützpunkt organisiert – eine Klinik der kurzen Wege.
„Unsere Mitarbeitenden waren zu verschiedenen Zeitpunkten in die Planung mit einbezogen“, ergänzt Pflegedirektor Jörg Waldmann. So wurden spezielle pflegerische Aspekte berücksichtigt, die den Arbeitsalltag erleichtern.
Noch im September werden die Bauarbeiten beginnen – auch mit notwendigen Abbrucharbeiten am Altgebäude, um den Anschluss an den neuen Erweiterungsbau herzustellen. Im November 2022 soll dann der Rohbau stehen.
Der erste Spatenstich erfolgt übrigens rechtzeitig zu einem für das Vinzenzkrankenhaus wichtigem Datum. Im Dezember 1971 – also vor 50 Jahren – wurde der jetzige Standort in Hannover-Kirchrode bezogen. Zuvor hatten die Kongregation seit 1862 erst in zwei Ambulanzen Kranke gepflegt und schließlich von 1883 an im Zooviertel in einer Villa ein Krankenhaus eröffnet. Das Krankenhaus St. Vinzenz wurde immer wieder erweitert und ausgebaut, bis es Ende der 1960er Jahre an seine Grenzen stieß und der Entschluss zu einem Neubau getroffen wurde.
Heute werden in Vinzenzkrankenhaus jährlich über 40 000 Patient*innen stationär und ambulant betreut. 345 Betten und sieben Fachabteilungen zählt das katholische Krankenhaus, das sich in der Trägerschaft des bundesweiten Elisabeth Vinzenz Verbundes befindet.
Rüdiger Wala