Störche und Ikonen
Barbara Teubner erklärt die Ikone des Erzengels Michael: "Die rote Farbe steht immer für das Göttliche!"
Die seit über 70 Jahren auf der ehemaligen Schule brütenden Störche haben dem ältesten Gebäude Neustadts den Namen "Storchenhaus" gegeben.
Ein von Teubner angefertigtes Tryptichon, ein dreiteiliges Bild, stand während der EXPO 2000 im ökumenischen Kirchencenter auf dem Messegelände.
Das besondere an der Gottesmutter von Vladimir, hier von Teubner im griechischen Stil gemalt, ist die Liebkosung des Jesuskindes.
In der oberen Etage im Storchenhaus hat Barbara Teubner eine Malwerkstatt eingerichtet. Interessenten führt sie hier an die Ikonenmalerei heran.
Ausflugstipp: Das Storchenhaus in Neustadt am Rübenberge
Es herrscht Hochbetrieb oben auf dem Schornstein der alten Schule im Schatten der Liebfrauenkirche in Neustadt am Rübenberge. Ein Landen und Starten - die Störche, die diesem Haus den Namen Storchenhaus gegeben haben, sind wieder da. Das Nest ist voll. Die Altvögel müssen jetzt für vier Junge Futter heranschleppen. Allein schon die Störche sind ein guter Grund, einmal beim Storchenhaus vorbeizuschauen.
Doch die seltenen Großvögel, die seit 70 Jahren auf dem Dach brüten, sind nicht der einzige Besuchsgrund, denn im ältesten Haus Neustadts ist ein Ikonenuseum untergebracht. Eingerichtet hat es die Ikonenmalerin Barbara Teubner. Rund 250 der ausgestellten Ikonen hat die gelernte Ikonografin selbst angefertigt und sich beim Malen genau an die Vorgaben der alten russischen und griechischen Meister gehalten. Neben ihren eigenen Werken sind hier auch über 60 alte Ikonen zu sehen. Christusikonen, Madonnen, Heilige und Engel wechseln sich ab. Strahlende Farben und 24 karätiges Blattgold lassen die Besucher erstaunen.
Ikonen sind für mich gemalte Gebete, sagt Barbara Teubner. Erst die Segnung durch einen orthodoxen Priester macht die Bildtafel zur Ikone. In der orthodoxen Kirche gelten sie als gemaltes Evangelium. Gern führt Teubner die Besucher durch ihre Schatzkammer, erklärt die Bildtafeln, was darauf zu sehen ist und wie sie entstanden sind. Im Hintergrund hört man den Gesang orthodoxer Mönche, und in der Luft liegt der würzige Duft von Weihrauch. Alles zusammen erzeugt eine Atmosphäre von Andacht. Man hat nicht das Gefühl in einem Museum zu sein, sondern in einer orthodoxen Kirche.
Im Obergeschoss des Storchenhauses hat Teubner eine Malschule eingerichtet. Hier führt sie Interessierte an die Ikonenmalerei heran. Blattgoldheftchen, selbsthergestellte Farben, so genannte Eitempera, und vorbehandelte Holztäfelchen, auf denen die Ikonen gemalt werden, stehen auf einem langen Tisch. Er ist schon für den nächsten Kurs vorbereitet.
Geöffnet ist das Ikonenmuseum im Storchenhaus in Neustadt am Rübenberge jeweils Dienstag und Donnerstag nachmittags. Mehr Informationen zum Ikonenmuseum und zur Malschule gibt es auf der Museums-Homepage unter <link http: www.ikone.net>www.ikone.net.
(pkh)
