"Terror und Mord haben keine Religion"
Erklärung des Rates der Religionen
"Terror und Mord haben keine Religion" erklären Dr. Hamideh Mohagheghi und Superintendent Thomas Höflich als Sprecher*innen des Rates der Religion in Hannover angesichts der Attentate, Anschläge und Morde in Nizza, Paris und jetzt Wien. Die Verbrechen dienen dem Ziel, die Gesellschaft zu spalten: "Wir hoffen auf besonnenen und konsequenten Widerstand gegen derartige Verbrechen sowie gegen die Ideologien, die Menschen dazu verleiten."
Der Text im Wortlaut:
Erklärung zu den Terroranschlägen in Nizza, Paris und Wien
Fassungslos und erschüttert hören wir in kurzen Abständen von grausamen Morden und Attentaten in Nizza, Paris, Kabul, Dresden und Wien. Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Opfern, ihren Familien, den Einsatzkräften und allen Menschen, die wegen dieser barbarischen Attentate in Sorge und Trauer sind.
Wir, die Vertreter und Vertreterinnen der Religionen im Rat der Religionen Hannover verurteilen entschlossen und aufs Schärfste diese Verbrechen, die auch dem Ziel dienen, die Gesellschaft zu spalten und Ausgrenzung und Hass zwischen Menschen zu säen. Wir hoffen auf besonnenen und konsequenten Widerstand gegen derartige Verbrechen sowie gegen die Ideologien, die Menschen dazu verleiten.
Die Attentäter bekennen sich vermeintlich zum Islam. Sie meinen, dass sie im Namen dieser Religion handeln. Wir sagen: Terror und Mord haben keine Religion. Die Muslime im Rat der Religionen Hannover widersprechen entschieden jedem Versuch, den Islam zur Begründung von Terror und Gewalt zu missbrauchen. Wer das tut, handelt nicht islamisch, sondern verrät den Islam.
Vermeintlich religiös motivierte Gewalt entsteht zuerst in Gedanken. Dann findet sie Ausdruck in Worten. Schließlich entwickelt sie sich zu einer gefa?hrlichen Ideologie. Es ist unser aller Verantwortung, dieser Entwicklung aufmerksam, bedacht und entschieden entgegenzuwirken. Dazu braucht es ein gemeinschaftliches Handeln in Aufklärung und Prävention, das so früh wie möglich einsetzt.
Als Rat der Religionen Hannover bekennen wir uns zu den Werten und Zielen des Grundgesetzes, insbesondere zu den Grundrechten und zur freiheitlich demokratischen Grundordnung. Wir setzen uns für die Verwirklichung dieser Werte und Ziele ein. Es ist unser Ziel, durch Begegnung, Bildung und Austausch gemeinsam eine von Respekt und Wertschätzung geprägte Kultur des Zusammenlebens zu fo?rdern. Terror und Grausamkeiten gegen die Menschlichkeit werden uns an diesem Vorhaben nicht hindern.
Für den Rat der Religionen Hannover
Dr. Hamideh Mohagheghi
Thomas Höflich