Veränderungen in der Katholischen Kirche in der Region Hannover

Propst und Regionaldechant Christian Wirz gibt Ende Februar 2023 seine Hannoverschen Ämter zurück

Regionaldechant und Propst Dr. Christian Wirz wird sein Amt Ende Februar 2023 zurückgeben: „Ich habe mich aus persönlichen Gründen zu diesem Schritt entschlossen.“ Wirz bleibt weiter Offizial des Bistums Hildesheim und damit Stellvertreter des Bischofs von Hildesheim als oberster Kirchenrichter.

Zudem gehört Wirz weiter dem Domkapitel und dem Diözesanpastoralrat an, den beiden zentralen Beratungsgremien des Bischofs. Wirz hatte im September 2019 sein Amt als Propst und Regionaldechant in Hannover angetreten.

„Neben diesen Aufgaben für das Bistum ist es mir wichtig, stärker als bisher wieder in der Seelsorge einer Gemeinde tätig zu sein“, erläutert Wirz, der im Laufe des Jahres 2023 eine Pfarrei übernehmen wird. „Menschen begleiten, mit einer Gemeinde Gottesdienst feiern, Gottes Wort verkünden, taufen, trauen, in Zeiten der Trauer an der Seite von Angehörigen stehen – es ist mein Wunsch, wieder diese konkrete Seelsorge ausüben zu können.“

Das sei im großen Regionaldekanat Hannover, das von Nienburg bis Springe, von Wunstorf bis Uetze reicht, nur sehr eingeschränkt möglich gewesen: „Ich habe in den vergangenen Monaten gemerkt, wie sehr mir die seelsorglichen Aufgaben als Priester gefehlt haben.“ Daher habe er den Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer gebeten, ihn vom Amt des Regionaldechanten der Katholischen Kirche in der Region Hannover und damit auch als Propst der Basilika St. Clemens zu entpflichten.

„Ich bin Offizial Christian Wirz sehr dankbar für seine Tätigkeit in Hannover“, betont der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer SCJ: „Die Corona-Pandemie hat uns als Kirche vor besondere Herausforderungen gestellt – gerade in einer Stadt und Region wie Hannover.“ Den auch großen sozialen Folgen der Pandemie hat sich Wirz mit großer Kraft gestellt. „Den Schritt, jetzt neben der unverzichtbaren Aufgabe als Offizial wieder stärker in der Seelsorge tätig zu sein, kann ich persönlich nachvollziehen“, unterstreicht Wilmer.

„Die Tätigkeit in Hannover hat mich sehr gefordert, auch positiv“, zieht Wirz ein Fazit: „Unser Wirken als Kirche ist nach meiner Überzeugung auch davon geprägt, bei den Menschen zu sein, denen es nicht gut geht.“ Eine große Anzahl von Ehren- und Hauptamtlichen engagiert sich in der Region Hannover für Kinder und Jugendliche, für ratsuchende, kranke, beeinträchtigte und alte Menschen, für Menschen ohne Obdach, ohne ausreichende finanzielle Mittel oder an den Rand gedrängte. „Dieser Einsatz aus dem Glauben heraus dient dem guten Zusammenleben in der Gesellschaft“, stellt Wirz heraus: „Dafür bin ich dankbar, ebenso für die vielfältige interreligiöse und ökumenische Zusammenarbeit.“ Ein von Vertrauen und Respekt geprägtes Miteinander der Religionen ist für ein Gemeinwesen unverzichtbar.

Ein Nachfolger für Wirz steht noch nicht fest. Unter anderem ist der Dekanatspastoralrat an der Auswahl zu beteiligen. Im über 60-köpfigen Rat sind die Pfarrgemeinden, die muttersprachlichen Gemeinden, die katholischen Einrichtungen, die pastoralen Berufsgruppen sowie die Verbände, Orden und geistliche Gemeinschaften der Katholischen Kirche in der Region Hannover vertreten. Mit der Einführung eines neuen Regionaldechanten und Propstes ist nicht vor Herbst 2023 zu rechnen. Wie in der Übergangszeit Verantwortung und Aufgaben auf möglichst viele Schultern verteilt werden können, darüber wird es in den nächsten Wochen zwischen Bistum und Regionaldekanat intensive Gespräche geben.

pkh