Weniger Besucher, aber intensivere Gespräche
Eine anstrengende Messezeit liegt hinter den ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern am Kirchenstand der evangelisch- lutherischen und katholischen Kirche auf der Infa. Die Bilanz der Messe? Weniger Besucher, aber intensivere Gespräche, sagt Pastor Karl- Martin Voget.
In diesem Jahr drehte sich am gemeinsam konzipierten Stand alles um das Thema Ängste und ihre berwindung. Rund 3.000 Infa- Besucher nahmen dazu an einer Meinungsumfrage teil und kamen mit den Kirchenvertretern ins Gespräch. Das Thema hat die Menschen dazu angeregt, viel von sich zu erzählen. Mir wurden ganze Lebensgeschichten erzählt, sagt der evangelische Pastor Voget. Das hat mich sehr beeindruckt.
Bei der diesjährigen Meinungsumfrage hatten die Besucher die Möglichkeit, anhand von kleinen Leuchtstäben darüber abzustimmen, was ihnen gegen Ängste hilft. Zur Auswahl standen Optionen wie Beten, Fakten checken, Polizei rufen, sich versichern, Drogen nehmen und Waffen anschaffen. Mit großem Abstand waren die Messebesucher der Meinung, dass Geborgenheit (1.447 Stimmen) gegen Ängste hilft. Danach wurde die Option Beten (760 Stimmen) und Fakten checken (435 Stimmen) gewählt. Sie taten dies, indem sie ihre Lichter an Hoffnungsbäume klebten, die für die verschiedenen Optionen standen.
Gerade mit den Besuchern, die Drogen nehmen oder Waffen angegeben haben, haben wir lange gesprochen, sagt Pastor Voget. Die Menschen haben gemerkt, dass ich ihnen nichts verkaufen will. Und viele haben auch gesagt, dass es schön ist, dass sich die Kirche auf Infa präsentiert. Und das auch noch ökumenisch.
Ziel der Präsenz der Kirchen auf der Infa ist es, über das jeweils aktuelle Standthema vor Ort mit Besuchern ins Gespräch zu kommen. An den insgesamt neun Tagen der Messe sind rund 20 Mitarbeiter der katholischen und evangelischen Kirche im Einsatz die meisten von ihnen ehrenamtlich. Schon seit fast 30 Jahren präsentieren sich das Bistum Hildesheim und die evangelisch- lutherische Landeskirche Hannovers zusammen auf der Infa und erreichen damit Menschen, die bisher kaum Berührungspunkte mit Kirche hatten.
Marie Kleine