Wir hätten sie gern hier bei uns behalten!
Bischof Norbert Trelle verabschiedet Franziskaner aus Hannover
Nach 80 Jahren endet in Hannover die Geschichte des Franziskanerklosters St. Antonius. Am Sonntag im Abendgottesdienst verabschiedete der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle die letzten fünf Brüder, die in Hannover-Kleefeld ihren seelsorglichen Dienst leisteten. Hierfür sage ich ganz herzlich Danke!, so Bischof Trelle vor einer vollen St. Antonius Kirche. Viele aus der Gemeinde und der Umgebung waren gekommen, um sich von ihren Franziskanern zu verabschieden. Der Abschied fällt uns nicht leicht, so formuliert es Bruder Norbert Plogmann, er ist der erste Provinzial der neuen deutschen Franziskanerprovinz. Auch uns Brüder schmerzt der Abschied, denn wir gehen alle an andere Orte. Vor allem dankte Plogmann den vielen Menschen, die im Laufe der Jahre unser Kloster und unsere Arbeit mitgetragen haben.
Bischof Trelle machte keinen Hehl daraus, dass er es gern gesehen hätte, wenn die Franziskaner in Kleefeld geblieben wären: Ich bin traurig und fühle mich durch ihren Weggang schmerzlich berührt. Wir hätten sie gern hier bei uns in Hannover und im Bistum behalten. Doch, so Trelle, bei allem Schmerz müsse eines überwiegen, die Freude und der Dank, dass wir sie hier in Hannover gehabt haben. Sie haben durch ihre Arbeit Christus sichtbar gemacht. Den Brüdern, die sich in den nächsten Tagen auf den Weg an ihre neuen Wirkungsstätten machen werden wünschte Trelle alles Gute: Mein Segen ist heute in erster Linie ein Reisesegen für sie, liebe Brüder, verbunden mit den besten Wünschen für ihre Zukunft.
Eine gute Arbeit bescheinigten den scheidenden Franziskanern auch Vertreter aus Politik, der evangelischen Nachbargemeinde und die Vorsitzende des Pfarrgemeinderats von St. Antonius Dr. Theresia Höynck. Neben ihrem Dank an die Brüder wies sie auf den gerade fertiggestellten Sonnengesangsgarten hinter dem Kloster hin, der eigentlich nicht als franziskanisches Vermächtnis geplant war, aber es nun doch durch den Abschied der Brüder geworden ist. Sie erinnerte auch daran, dass die noch nicht geregelte Nachnutzung des Klosters für die Gemeindemitglieder eine offene Wunde sei. Aber wir hoffen darauf, dass mit Hilfe des Bistums für die Klostergebäude eine gute Nutzungsmöglichkeit gefunden werde und Gottes guter Geist hier weiterhin wehen kann.
Bereits am Vormittag hatte sich die Pfarrgemeinde St. Antonius von ihrem Pfarrer Bruder Bernhard Igges und seinen Mitbrüdern verabschiedet. Besonders beeindruckend war dabei der Auftritt von 25 kleinen Franziskanern aus dem Kindergarten der Pfarrgemeinde..
Mit dem 1. September hört die Pfarrgemeinde St. Antonius auf zu bestehen. Sie wird zu St. Martin/Roderbruch zugepfarrt. Dadurch entsteht mit 11223 Mitgliedern hier die größte Pfarrgemeinde Hannovers.