Wo ist Kirche verletzend?

Veranstaltungsreihe von [ka:punkt], Katholischer Erwachsenenbildung und Katholischer Akademie Hannover

Wo kann Kirche „vergiftet“ sein? Wo dringen Strömungen und Ideologien in die Katholische Kirche und ihre theologischen Grundlagen ein, die die Frohe Botschaft von Barmherzigkeit und Nächstenliebe in ihr Gegenteil verkehren? Die Fragen stehen im Mittelpunkt der Reihe „Toxic Church“, die am Montag, 18. September beginnt.

Kooperationspartnerinnen sind der [ka:punkt], die Katholische Erwachsenenbildung in der Diözese Hildesheim (KEB), die Katholische Akademie Hannover und die Katholische Familienbildungsstätte. „Wir möchten mit dieser Reihe den Blick darauf werfen, wo Kirche problematisch, gefährlich und verletzend ist“, erläutert Anna-Lena Passior, Referentin für urban churching im [ka:punkt], dem Angebot und Treffpunkt der Katholische Kirche in der Region Hannover in der Innenstadt: „Wir stehen für ein offenes und vielfältiges Christentum, das die Welt positiv mitgestaltet.“

Den Auftakt am 18. September macht die Theologin und Autorin Dr. Doris Reisinger. Sie wirft unter dem Titel „Gefährliche Theologien“ die Frage auf, welche katholischen Fundamentalismen es gibt und wie die Kirche und einzelne Christ*innen damit umgehen können. Beginn ist um 19 Uhr im [ka:punkt], Grupenstraße 8.

Die weiteren Vorträge: Am Donnerstag, 28. September, spricht die Publizistin Liane Bednarz über „Die Angstprediger – Wie rechte Christen Gesellschaft und Kirchen unterwandern“. „Antifeminismus als Kitt der globalen Rechten“ ist das Thema der Theologin und Journalistin Antje Schrupp am Donnerstag, 12. Oktober. Beide Vorträge mit Diskussion beginnen um 19 Uhr im [ka:punkt].

Zwei Workshops erweitern bisher die Reihe: „Wer, wie und wann mit Fundamentalist:innen reden kann!“ am Donnerstag, 23. November wird gestaltet von Berater*innen der Beratungsstelle Adero Bremen. Beginn ist um 17 Uhr im [ka-punkt], Anmeldung unter www.keb-hi.de. „Christliche Dominanz hinterfragen – aus jüdischer Perspektive“ ist ein Workshop mit Nui Arendt vom Bildungskollektiv radikal jüdisch. Auch für diese Veranstaltung am Sonntag, 3. Dezember in der Zeit von 10 bis 14 Uhr im [ka:punkt] ist eine Anmeldung erforderlich: infothek(ät)ka-punkt.de

„Das Gift des Fundamentalismus in der Kirche wirkt leise, deswegen muss man Lärm machen, um es zu bekämpfen“, sagt Frederik Wilhelmi von der Katholischen Erwachsenenbildung zum Konzept der Reihe. Wichtig dabei: „Wo Menschen zusammenkommen und sich aktiv beteiligen, wirken sie dem Gift entgegen.“

Für Dr. Andreas Reitinger von der Katholischen Akademie Hannover geht es nicht nur um Selbstreflexion: „Sondern darum, Handlungsmöglichkeiten zu diskutieren und Lösungsperspektiven aufzuzeigen, wie toxische Strömungen in der Kirche entgiftet werden können.“

Zur Reihe gehört zudem eine internetbasierte Umfrage, in der Betroffene ihre negativen Erfahrungen mit der Katholischen Kirche anonym mitteilen können. Das Ergebnis dieser Umfrage wird im Rahmen einer Ausstellung aufgearbeitet. Weitere Veranstaltungen werden folgen.

pkh