Zeit des Meisters - Atempause im Advent
Eine ökumenische Aktion für spirituell Suchende und religiös Kreative von Freitag, 26. November bis Freitag, 3. Dezember 2010, täglich von 9 bis 21 Uhr in der Kirche St. Benno in Hannover-Linden
Mit einem Meditationsprojekt unter dem Titel Zeit des Meisters greift die Initiative soul side linden bereits zum zweiten Mal eine Idee der Schriftstellerin Christina Brudereck auf, und verwandelt die Kirche St. Benno in Linden-Nord (Offensteinstraße 6) in der ersten Advent-Woche in ein offenes spirituelles Zentrum. Vom 26. November bis zum 3. Dezember ist die Kirche täglich von 9 bis 21 Uhr geöffnet und wird zum Erfahrungsraum, um auf den Grund der eigenen Seele zu tauchen.
Zu jeder vollen Stunde gibt es einen spirituellen Impuls, eine moderne Version des klösterlichen Stundengebets, den man aus einem der ausgelegten Gebetshefte mitbeten kann. Die Impulse und Meditationen schöpfen aus vielen verschiedenen spirituellen und religiösen Quellen, insbesondere aus mystischen Glaubensschätzen, was viele Hannoveraner, die diese Aktion bereits im Sommer 2009 besucht haben, als eine angenehme Weite empfanden. Ein Team von Menschen, die für diese Woche eine Kloster-auf-Zeit-Gemeinschaft bilden, ist in der Kirche präsent und lädt zum Meditieren, Beten, Dasein, Nachdenken, Innehalten ... ein. Auf Besucher wartet ein atmosphärisch besonders gestalteter Raum, eine Bücher- und Leseecke, ein Meer an Kerzen, ein Meditationsbereich, Musik und Zeit, die man für sich selbst und für seine Fragen nach Gott nutzen darf. Zeit, um dem Heiligen (in sich) nachzuspüren...
Es wird so viel gequatscht und getalkt. sagt die Erfinderin der Zeit des Meisters, die Theologin Christina Brudereck (39). Es ist so laut und man wird den ganzen Tag zugemüllt. Man hat eine Mailbox im Computer, und der eigene Kopf fühlt sich auch schon wie eine Mailbox an. Ich glaube, viele Menschen sehnen sich nach Ruhe, danach endlich mal auf den Grund ihrer Seele zu tauchen, nach neuer Leichtigkeit ohne all die Informationen aus aller Welt. Und darum beginnen sie zu pilgern, innerlich oder äußerlich. Diese Kirche hier in Hannover ist jetzt in dieser Woche eine Pilgerstätte. Für mich persönlich ist es so, dass ich irgendwann gemerkt habe, dass ich sehr laut bin. Ich schweige gar nicht mehr und höre auch nicht mehr richtig zu. Aber da wollte ich wieder hinkommen, weil ich gemerkt habe: Ich brenne sonst aus. Darum bin ich ins Schweigen getaucht, aber da habe ich als allererstes dann kein Schweigen gefunden, sondern bemerkt, wie laut ich auch in mir selbst bin. Dabei möchte ich zur Ruhe kommen, bestimmte Sachen loslassen, die mich geärgert haben, und Gott begegnen. Nach einer Zeit der Stille konnte meine Seele wieder atmen und hat neu leben gelernt.
(pkh/r)