Zwischen Plaza und Bistro da Gianni
Im Katholischen Internationalen Zentrum ist mit der Einweihung des Familienzentrums der zweite Bauabschnitt abgeschlossen
Früher wurde hier Salsa und Flamenco getanzt. An diesem Sonntag Vormittag drehten sich im dem großen Saal wieder Mädchen in Rüschenröcken und Jungs mit roten Schärpen. Mit einem Kinderfest wurde jetzt der Abschluss des zweiten Bauabschnitts auf der Großbaustelle des Katholischen Internationalen Zentrums Hannover (KIZH) in der Nordstadt gefeiert: Das Katholisch-Internationale Familienzentrum St. Maria ist in die frisch sanierten ehemaligen Räume der italienischen und spanischsprachigen Mission umgezogen . Plaza de la Santa Maria heißt der neue Bewegungsraum der Kita-Kinder - und erinnert damit an die Spanischsprachige Mission, die früher hier ihren Treffpunkt hatte. Und wo die italienische Mission bisher ihren legendären Weihnachtsmarkt veranstaltete, findet sich jetzt das Bistro da Gianni. Benannt ist die Mensa des Familienzentrums nach dem italienischen Seelsorger Don Gianni Paganini.Willkommen in meinem Bistro, lud er augenzwinkernd ein und eröffnete das Buffet, zu dem die multikulturelle Elternschaft Tortilla und Börek, Muffins und Pumpernickel-Spieße beigesteuert hatte.
Die katholische Kirche engagiert sich massiv bei den Themen Migration und Integration, sagt Markus Breuckmann, der Koordinator des KIZH. Hier entsteht ein Ort, wo das sichtbar wird. Bereits im vergangenen Jahr sind die Büros der italienischen, spanischsprachigen und kroatischen Mission und die deutschsprachige Gemeinde St. Maria unter ein gemeinsames Dach gezogen. Jetzt wurde in einem zweiten Bauabschnitt die Kita zum Familienzentrum erweitert. Es ist eine neue Krippengruppe mit 15 Plätzen entstanden, außerdem fünf Betreuungsplätze in altersgemischten Gruppen für Kinder ab zwei Jahren. Unsere Erfahrung zeigt, dass Eltern für ihre Kinder ab neun Monaten Betreuungsplätze brauchen, sagt Leiterin Marianne Brodmann. Das können wir jetzt anbieten.
Zu den Leistungen eines Familienzentrums gehört, dass auch die Eltern Beratungsangebote bekommen. Dazu wurde eine frühere Hausmeister-Wohnung zum Eltern-Café ausgebaut. Hier ist Raum für Einzelgespräche, während die Kinder in Ruhe spielen. Pünktlich zur Eröffnung konnte auch das neue Klettergerüst auf dem Außengelände mit Rutsche und Kletterwand fertiggestellt werden. Zahlreiche Eltern, berichtet KIZH-Leiter Pfarrer Bernd Langer, haben ihre Kita-Beiträge für das ganze Jahr im Voraus überwiesen und damit einen zinslosen Kredit zur Verfügung gestellt.
Im nächsten Bauabschnitt werden nun die früheren Räume der Kita in der Mitte des KIZH-Geländes zu Gemeinderäumen umgestaltet. Wir bauen seit zwei Jahren ununterbrochen und es geht weiter, kündigt Markus Breuckmann an.